DreimolvunHätze sponsert Stolpersteine em Veedel

DreimolvunHätze hat kürzlich diese zwei Stolpersteine em Veedel an der Berrenrather Str.213  gestiftet.

Biografische Notizen

Elise "Elli" Custodis (geb. Heydt)
wurde am 11.05.1901 als 6. Kind von Henriette und Isidor Heydt in Köln geboren.
Sie heiratete später den Katholiken Paul Custodis (*03.03.1900 in Köln)
Das Paar wohnte in der Hosengasse 9 (Altstadt) und zweitweise in
Düsseldorf.

  • am 03.06.1921 Geburt von Tochter Charlotte (Düsseldorf)
  • Ehe wird geschieden, Paul Custodis stirbt später bei einem Autounfall
  • Elise wohnt mit ihrer Tochter in der Berrenrather Str. 213 (Köln)
  • am 22.10.1941 Deportation ab Köln in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz)
  • als sie vom Tod ihres Bruders Ernst Heydt (KZ Sachsenhausen/KZ Groß-Rosen) erfährt, versucht sie über die Lagerverwaltung, seine Uhr und seinen Trauring zu erhalten. Die Anfrage bleibt vom KZ Groß-Rosen unbeantwortet.
  • im Mai 1942 („Maisperre“ von Litzmannstadt): Deportation in das Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno). Ermordet durch LKW-Abgase.


Charlotte Freifeld (* Custodis)
wurde geboren am 03.06.1921 in Düsseldorf. Sie wohnte mit Ihrer Mutter Elise Custodis nach
der Scheidung der Eltern in der Berrenrather Str. 213 in Köln.

  • am 22.10.1941 wird ihre Mutter von Köln aus nach Litzmannstadt deportiert.
  •  später wird Charlotte im „Judenhaus“ Utrechter Str. 6 (Köln) interniert
  • wurde im Alter von 21 Jahren am 28.07.1942 von Köln nach Theresienstadt deportiert
  • am 08.05.1945 wurde Theresienstadt durch die Rote Armee befreit.
  • Charlotte war eine von 16.832 Überlebenden (von 141.000 in Theresienstadt internierten Jüdinnen und Juden)
  • lernt die Buchenwald-Überlebenden und Brüder Alfred und Jakob Freifeld kennen. Alle 3 lassen sich in Köln nieder.
  • Heirat mit Alfred Freifeld (11.02.1947) - später Scheidung (14.06.1956).
  • am 04.12.1947 Geburt einer Tochter
  • Charlotte stirbt am 01.09.1999 in einem Kölner Altersheim (Clarenbachwerke), wird auf eigenem Wunsch eingeäschert vor

Charlotte Freifeld

Auszug aus einem Dankesschreiben

…Ich selber bin erst seit 2019 auf die jüdischen Wurzeln meiner Familie gestoßen und habe seitdem einen kompletten Familienzweig, der durch den Holocaust ausgelöscht wurde, wiederentdeckt und alle Schicksale erforscht. Die Heydts (die Eltern meines Urgroßvaters mütterlicherseits und seine Geschwister) kamen Ende des 19. Jahrhunderts nach Köln (vom Niederrhein) und siedelten sich in verschiedenen Stadtteilen an. Meine Ur-Ur-Großeltern (und andere Vorfahren) sind auf dem Bocklemünder jüdischen Friedhof begraben.

Elise „Elli“ Custodis geb. Heydt und ihre Tochter Charlotte wohnten eine Zeitlang in der Berrenrather Str. (für beide sind die von Ihnen gestifteten Stolpersteine). Sie waren Tante und Cousine meiner Großmutter mütterlicherseits, mit der ich Tür an Tür aufgewachsen bin.

Was mir sofort aufgefallen ist: Während der Verlegung haben wir sehr viel interessierte und wertschätzende Begegnungen mit „einheimischen“ Passanten gehabt, die sich regelrecht über weitere Stolpersteine im Veedel gefreut haben. Das hat mich persönlich sehr berührt und mir noch mal gezeigt, dass „die Kölner“ doch ein ganz besonderes Völkchen sind.

Wenn ich ehrlich bin, hat mich das auch wieder ein wenig „mit Köln“ versöhnt.


Auch dass sich ihr Verein für diese Form der Erinnerung einsetzt (ich habe auf ihrer Webseite gelesen, dass sie auch Stolpersteine reinigen), ist eine ganz besondere Geste, die mich als Nachfahre tief beeindruckt. Auch Danke dafür!

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